Paul-Wolfgang Wührl blieb auch nach seiner Dissertation über „Die poetische Wirklichkeit in den Kunstmärchen E.T.A. Hoffmanns“ (München 1963) beim Thema „deutsches Kunstmärchen“ hängen und entwickelte sich zu einem seiner „eifrigsten Propagandisten“ (H.H.Ewers).


Seiner Dissertation folgte schon 1964 beim Insel-Verlag die opulente Anthologie „Märchen deutscher Dichter“, die er 1978/81 zu der zweibändigen Taschenbuch-Ausgabe „Im magischen Spiegel“ weiterentwickelte. Darin skizzierte er in den Vorworten die Grundlinien zu seinem theoretischen Hauptwerk „Das deutsche Kunstmärchen“ (1.Auflage 1984).


1990 folgte der Band „Märchen der Romantik“ und die Entdeckung von Carlo Collodis zauberhaftem Märchen „Pipi, das rosarote Äffchen“ (München 1995), einem in Deutschland weitgehend unbekannten Seitenstück zu „Pinocchio“.


Als experimentierfreudiger Deutsch-Didaktiker (Dr.Wührl baute die Staatl. Fachoberschule in Cham, Opf.auf, die er zwanzig Jahre leitete) setzte er alles daran, um dem Kunstmärchen durch Unterrichtsmodelle, Kommentarbändchen (Der goldne Topf, Materialien und Dokumente, 1982 u.ö) und Handreichungen für den Lehrer (Der goldne Topf als Utopie einer ästhetischen Existenz, 1988) über den Literaturunterricht neue Leserschichten zuzuführen.


Für die Kulturbeilagen der „Mittelbayerischen Zeitung“, des „Straubinger Tagblatts“ und der „Landhuter Zeitung“ schrieb er unter dem Zentralaspekt „Die Wirklichkeit im magischen Spiegel des Wunderbaren“ zahlreiche Essays zum Thema „Kunstmärchen“ Ferner hielt er Vorträge und Märchen-Seminare in Volkshochschulen, bei Kongressen der Euroäischen. Märchengesellschaft und bei Tagungen der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft.


Publizistisch weiterhin vielseitig aktiv, lebt er in Cham (Opf.) seit 1992 im Ruhestand.

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